Unterwegs mit dem Eisbrecher

Das war was! Ich war heute auf einem Eisbrecher unterwegs im Packeis. Wie das rumpelt und kracht, wackelt und bremst! Habe nicht geahnt, wie es sich anfühlt, wenn sich ein dickes modernes und extra dafür gebautes Schiff seinen Weg durch die Eisschollen bahnt. Unglaublich. Es sieht alles recht harmlos aus, aber wenn man dann sieht, wie dick die "Eisschollen" im Wasser liegen und im Grunde nur oben abgeflachte Eisberge sind, dann wundert einen nicht mehr, wie Schiffe davon versenkt werden können. Dabei fuhr die "Veteran", ein Fährschiff, sehr langsam, teilweise im Zickzack, um den dicksten Brocken auszuweichen.



Ich entschloss mich heute morgen, eine der Inseln hier zu besuchen, die als besonders malerisch gelten, Twillingate noch vorgelagert, und dieser Ort liegt ja schon exponiert in der "Alley of the Icebergs". Nun Eis gibts hier wie dort genug. Mich reizte einfach die Bootsfahrt und die Gelegenheit, unterwegs und auf der Insel Fogo ein paar schöne Aufnahmen machen zu können.



War eine längere Anfahrt zum Fähranleger, der Fahrplan wurde auch vom Eis umgeworfen: Das Schiff brauchte einfach die doppelte Zeit, und so verschob sich alles um fast 1,5 Stunden - hieß: warten. War aber nicht schlecht, es warteten ja noch andere, da gab es gute Gespräche über Woher und Wohin und Warum hier... Auf der Insel selbst hatte ich dann nur zwei Stunden Zeit, dann ging es wieder fast 1,5 Stunden lang zurück durchs "Eismeer". Das war einfach toll, man kam aus dem Schauen und Staunen nicht heraus.



Fogo selber hätte viel mehr Zeit verdient, eigentlich ideal für 2 Nächte, und nicht nur für einen zu kurzen Tagesausflug (schäm: das erste Schiff morgens um 7.30 h war mir zu früh, ein dicker Fehler). So habe ich nur von dem malerischen Hauptstädtchen Fogo einen Eindruck bekommen. Hier kam einstmals das erste Atlantikkabel in der Neuen Welt an. [Falsch! siehe später.] Seeräuber, die sich dann adeln ließen und sich hier ein Prachthaus bauten - heute ein Museum - gabs auch.




Es war eigentlich ein ganz besonderer Schiffsausflug an einem herrlichen Tag: Blauer Himmel, nur Sonnenschein - aber kalt blieb es trotzdem, kaum  10° warm. Aber die Sonne brannte gewaltig. Fogo liegt etwa auf demselben Breitengrad wie Heidelberg - aber eben ohne Golfstrom, viel mehr im Labradorstrom, der das Eis von den Gletschern aus Grönland bringt.



Es war ein toller, ein ganz außerordentlicher Tag für mich. Twillingate liegt schon toll, doch Fogo ist noch viel schöner! - Morgen geht es weiter Richtung St. John's, vorerst aber noch mit einer Station im Terra Nova Nationalpark.

Hier gibts Fotos von gestern (wenige) und viele von heute im Webalbum Twillingate.

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